Schweiß für die Schweißausbildung richtig vorbereiten, aber wie?

 

Da mein Griffon Bleu de Gascogne-Rüde “Bruno”  für die Schweißarbeit ausgebildet wird*, bedeutet dies regelmäßiges Training auf der Übungsfährte.

* Update zur Schweißausbildung: Im September 2019 haben wir erfolgreich die Brauchbarkeitsprüfung in der Nachsuche auf Schalenwild bestanden.

Schweiß ist die waidmännische Bezeichnung für das Blut des Wildes, sobald es aus dem Körper des Tieres austritt. Die durch abtropfendes Blut des angeschossenen oder z.B. im Straßenverkehr verunfallten Wildes markierte Spur wird auch als Schweißfährte oder Schweißspur bezeichnet.

Hierzu wird natürlich Blut, also Schweiß, benötigt. Jeder hat mit der Zeit sicherlich seine ganz eigene Methode erwickelt, ob nun Kunstschweiß, Echtschweiß von Wild oder Rind, getupft oder geträufelt, etc… Ich denke, man muss einfach ausprobieren, testen und  sehen wie der Hund darauf reagiert um die individuell beste Methode für das Hund-Mensch Team zu finden.

Ich möchte an dieser Stelle mal meine “vorbereitenden Maßnahmen” vorstellen, wie ich die ganze Sache angehe und vielleicht kann dies für den ein oder anderen auch als Tipp dienen – gerne freu ich mich aber auch über Anregungen und Verbesserungsvorschläge!

Die Materialen:

Linkliste weiter unten

 

Los geht’s:

Zunächst bestelle ich beim örtlichen Schlachter frisches Rinderblut und lasse es mir direkt in kleine, eigens hierfür gekaufte Kanister abfüllen, welche auch prima zur Bevorratung in den Gefrierschrank passen.


Literaturtipp:


Wichtigster Schritt ist, das Blutplasma herauszufiltern bzw. abzutrennen, da sonst das gesamte Blut gerinnt und für die spätere Verwendung nahezu unbrauchbar wird. Dies funktioniert am einfachsten, indem zunächst der ganze Kanisterinhalt in ein ausreichend großes Gefäß gegossen wird und mittels eines Schneebesens so lange und kräftig gerührt wird, bis sich an der Oberfläche eine hellere, schaumige Schicht bildet. Diese Schicht ist das Blutplasma. Hier kann schon das erste Mal versucht werden (z.B. mit einem Löffel), das aufschwimmende Plasma vom restlichen Blut zu trennen.

Jetzt kann das Blut auch schon in passende Behältnisse abgefüllt und portioniert werden. Die für mich perfekte Lösung sind zehn je 250ml fassende, geruchsneutrale und spülmaschinentaugliche Fläschchen mit Aufsatz für eine perfekte Dosierung der abgegebenen Blutmenge, welche ich im Internet bestellt habe. (Eine Linkliste findet sich unten). Jetzt kommt der Trichter und der Damenstrumpf zum Einsatz, denn es kann immer noch restliches Plasma vorhanden sein, welches es gilt herauszufiltern. Hierzu wird einfach der Strumpf über den Trichter gespannt (..und mit einem kleinen Steinchen beschwert, damit die Oberfläche etwas nach unten gewölbt wird und nicht alles überläuft) und nun kann auch schon das Blut vom großen Gefäß durch den Trichter mit “Strumpffilter” in die Fläschchen abgefüllt werden. (Hier auf dem Bild habe ich das ganze noch in ein mit Steinchen beschwertes Trinkglas gestellt, um ein Umfallen zu vermeiden)

Wenn alles umgefüllt ist reinige ich die Fläschchen nochmals unter fließendem Wasser und dann können diese auch schon direkt eingefroren werden. Auftauen klappt, dank der kleinen Portionen, übrigens auch richtig schnell.

Die gesamte Galerie:

Tipp zum Markieren der Fährte:

Auch hier hat jeder sicherlich seine eigene Methode gefunden, die gelegte Schweißfährte zu markieren. Wir verwenden hierzu knapp 25cm lange Fingerfood-Spieße, welche mit Forstmarkierer sichtbar gemacht wurden und – je nach Terrain – auch noch zusätzlich mit auffallendem Crepppapierband (…wow, ein Wort mit 4(!!) p) bestückt werden können. Sollte mal der ein oder andere Markierspieß vergessen werden ist das halb so wild, denn dank (..naja die Farbe mal ausgenommen) abbaubarer Materialien recycelt sich alles von alleine – jedenfalls besser als geknotetes Plastik-Absperrband 😉


Materialien-Linkliste für die Schweißausbildung:

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